Kindertagesstätte

St. Martin Bad Windsheim

Ziele der pädagogischen Arbeit: Wir wollen das Kind als Persönlichkeit ansprechen und ganzheitlich fördern

Die Basiskompetenzen des Kindes

Als Basiskompetenzen bezeichnen wir Fähigkeiten, Fertigkeiten, Haltungen und Persönlichkeitscharakteristika. Der Mensch hat drei grundlegende psychologische Bedürfnisse:

  • Soziale Eingebundenheit: Man fühlt sich anderen zugehörig, sich geliebt und respektiert.
  • Autonomie-Erleben: Man handelt nicht fremd- sondern selbst-gesteuert.
  • Kompetenzerleben: Aufgaben oder Probleme werden aus eigener Kraft bewältigt.

Individuumsbezogene Kompetenzen

Als individuumsbezogene Kompetenzen werden all die Kompetenzen gesehen, die die Kinder kognitiv, motivational, physisch und personal fördern und fordern.

Wir wollen dazu beitragen, das Selbstwertgefühl aufzubauen und zu stärken. Jedes Kind soll sich für wertvoll halten. Die Kinder sollen stolz auf sich und ihre Fähigkeiten sein.

Sie sollen ein positives Bild von sich entwickeln, denn positive Selbst- kompetenz führt zu Selbstbewusstsein, das eine wichtige Voraussetzung für Leistungs- und Durchsetzungsfähigkeit ist.

Durch Mitbestimmung und Mitentscheidung am Alltagsgeschehen lernen die Kinder altersgemäße Entscheidungen zu treffen.

Wir ermöglichen den Kindern durch Vermittlung von positivem Denken, Optimismus und sozialen Kompetenzen mit Belastungen fertig zu werden und Stress zu bewältigen.

Die Kinder werden von uns unterstützt, selbständig Aufgaben und Schwierigkeiten zu lösen und sich Herausforderungen zu stellen. Wir helfen ihnen, durch unser Verhalten Selbstvertrauen zu entwickeln. Wir vermitteln den Kindern durch aktives Zuhören und Erklären, ihr Verhalten zu planen und zu steuern und wie sie mit ihren Emotionen umgehen können.

Wir fördern beim täglichen Spiel und bei gezielten Beschäftigungen und Angeboten die Wahrnehmungsfähigkeit, die Denkfähigkeit, das Gedächtnis und die Kreativität der Kinder.

Die Kinder erhalten auch genügend Gelegenheit, ihre Grob- und Feinmotorik zu üben. Sie können ihren Bewegungsdrang ausleben, körperliche Fitness ausbilden, den Körper beherrschen lernen und Geschicklichkeit entwickeln.

Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext

Darunter versteht man diejenigen Kompetenzen, die die Kinder befähigen, in unserer Gesellschaft aufzuwachsen und zu leben. Wir bieten den Kindern Gelegenheit, Beziehungen aufzubauen. Die Kontaktaufnahme und die Kommunikationsfähigkeit sowie Kooperations- fähigkeit und Bewältigung von Stress wird gefördert.

Den Kindern werden Normen, Regeln und Werte vermittelt. Außerdem lernen sie, Auseinandersetzungen und grundlegende lebenspraktische Fragen im Alltag zu bewältigen. Die Wertschätzung anderer Personen und Kulturen sowie die Sensibilität und Achtung gegenüber den Mitmenschen werden den Kindern näher gebracht.

Die Kinder sollen für das eigene Handeln, anderen Personen gegenüber und für die Umwelt und Natur Verantwortung übernehmen können. Sie lernen, Konflikte friedlich zu lösen und Kompromisse einzugehen.

Die themenbezogenen Förderschwerpunkte

Ethische und religiöse Bildung und Erziehung

Wir ermöglichen den Kindern das Kennenlernen von Sinn- und Werte- systemen. Dies fordert die Persönlichkeit der Kinder heraus, um zu verstehen und ihre Position festzulegen.

Den Kindern begegnen verschiedene Religionen und sie lernen diese und deren Bedeutung kennen. Ihnen werden eigene sowie fremde Kulturkreise nähergebracht.

Die Kinder erfahren Solidarität und Akzeptanz gegenüber eigener und fremder Lebensweisen.

Gemeinsam erleben wir Festkreise der eigenen sowie Festkreise anderer Religionen und deren Zusammenhänge mit dem eigenen Leben.

Sprachliche Bildung und Förderung

Sprachförderung ist ein durchgängiges Prinzip unserer pädagogischen Arbeit. Das Gespräch gehört zu den wichtigsten und elementarsten Formen und zwar für alle Altersgruppen.

Ein Aspekt, der uns besonders wichtig ist, ist die Sprachlernmotivation der Kinder, ihr Interesse an Sprache. Denn vor allem wenn Kinder sich für etwas interessieren, wenn sie aktiv beteiligt sind, dann machen sie Lernerfahrungen.

Eine wichtige Grundlage für eine differenzierte Sprachförderung ist die systematische Begleitung der Entwicklung von Sprache und Literacy. Jede Art von Büchern und Erzählungen sind Kernelemente der Literacy- Erziehung, ebenso Rollen-, Theaterspiele und das Spiel mit Handpuppen.

Am Ende des vorletzten Kindergartenjahres vor der Einschulung wird mit Hilfe des SISMIK-Bogens eine Sprachstandserhebung bei Migrantenkindern durchgeführt. Die sprachliche Bildung und Förderung von Kindern, die nach dieser Sprachstandserhebung besnders förderfähig sind, wird in Zusammenarbeit mit der Grundschule auf der Grundlage der entsprechenden inhaltlichen Vorgaben "Vorkurs Deutsch lernen vor Schulbeginn" durchgeführt.

Auch Schrift und Schriftkultur zählen zur sprachlichen Bildung.

Mathematische Bildung

Mathematik und sprachliche Kompetenzen sind untrennbar miteinander verbunden. Die Welt, in der Kinder aufwachsen, ist voller Mathematik. Geometrische Formen, Zahlen und Mengen lassen sich überall entdecken. Ohne mathematisches Grundverständnis ist ein Zurechtkommen im Alltag nicht möglich. Mathematisches Denken ist die Basis für lebenslanges Lernen.

Bei unseren Angeboten nutzen wir die vorhandene Neugier und den Entdeckungsdrang der Kinder hinsichtlich des Umgangs mit Zahlen, Mengen und Formen. Wir fördern hierbei auch die Fähigkeit zur Einordnung und Reihenbildung.

Entscheidend ist dabei nicht das Ausmaß solcher Angebote, sondern der bewusste Umgang mit mathematischen Inhalten; vieles, mit dem Kinder spielen und was sie bearbeiten, beinhaltet mathematische Vorer- fahrungen, die möglicherweise nicht als solche bewusst wahrgenommen werden.

Naturwissenschaftliche und technische Bildung

Kinder zeigen hohes Interesse an Alltagsphänomenen der belebten und unbelebten Natur und an Technik. Sie sind bestrebt, nachzuforschen und herauszufinden, warum etwas so funktioniert. Grundvoraussetzung hierfür ist das Symbolspiel, d.h. die Kinder setzen alle ihre Sinne ein.

Wir wollen den Forschungsdrang und die Neugierde der Kinder aufgreifen und durch attraktive Lernangebote weiterführen, z.B. Aufbau und Kennenlernen von Versuchsreihen. Je vielfältiger und reichhaltiger die Wahrnehmungen sind, umso plastischer ist später das Bild, das Kinder sich von einer Sache machen können. Wichtig ist immer, dass Kinder selbst erleben, ausprobieren und handeln können.

Umweltbildung und –erziehung

Umweltbildung und –erziehung im Elementarbereich nimmt traditionell ihren Ausgang von der Naturbegegnung, von Erlebnissen mit Tieren und Pflanzen. Sie setzt sich auch mit dem Selbstverständnis des Menschen in seinem Verhältnis zur Umwelt auseinander.

Unsere Angebote orientieren sich an der Entwicklung und den Bedürf- nissen der Kinder. Sie sollen ihre Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen können, z.B. säen, beobachten, riechen, schmecken. Dadurch entwickelt sich ein ökologisches Verantwortungsgefühl und die Kinder sind bemüht, ihre Umwelt zu schützen.

Reflexionsphasen sind für den Lerneffekt der Kinder außerordentlich wichtig, denn durch Beschreiben der individuellen Erfahrungen und das Nachdenken darüber können sie nachvollziehen, was und wie sie es gelernt haben.

Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung

Im Kindesalter sind ästhetische Bildung und Persönlichkeitsentwicklung eng verknüpft.

Ästhetische Bildung stellt die Erfahrung mit allen Sinnen in den Mittel- punkt. Sie versucht Kopf, Herz und Hand mit ihrem Angebot zu erreichen.

Methodischer Ausgangspunkt für gestalterisches Tun ist das Spiel. Es sollte vielschichtig sein, damit die Kreativität der Kinder gefordert wird. Das kreative Potential der Kinder kommt da zum Ausdruck, wo es gewollt wird und erwünscht ist. Wir bieten im pädagogischen Alltag die Zeit und den Raum für Ideen und Einfälle und ermutigen die Kinder, ihre Vorstellungen zu verwirklichen.

Musikalische Bildung und Erziehung

Kinder reagieren auf akustische Reize und lauschen aufmerksam den Klängen ihrer Umwelt. In allen kindlichen Spielformen lassen sich musikalische Aspekte entdecken und integrieren. Die Kinder sollen die Welt der Musik in ihrer gesamten Vielfalt erfahren.

Wir schaffen eine Atmosphäre, in der sich die Kinder unbeschwert äußern und mitteilen können mit Stimme, Instrument, Tanz und Bewegung.

Entscheidend ist der musikalische Handlungsprozess, bei dem die Bedürfnisse des einzelnen Kindes und der Gruppe im Vordergrund stehen. Beim freien, experimentellen Spiel mit elementaren Instrumenten entstehen Klangspiele und es ergeben sich selbst erfundene Melodien. In einfachen und kurzen Klanggeschichten verbinden sich Sprache und Klänge zu einem neuen Ganzen und bilden eine weitere Gestaltungsebene. Musik sensibilisiert alle Sinne und spricht Emotionen an. Sie fördert Ausgeglichenheit und emotionale Stärke. Musik entspannt.

Bewegungserziehung und –förderung

Bewegung zählt zu den grundlegenden Betätigungs- und Ausdrucksformen von Kindern und ist wesentlicher Bestandteil frühkindlicher Erziehung. Bewegungsangebote haben in unserem Tagesablauf ihren festen Platz. Den Kindern wird genügend Gelegenheit gegeben, ihre motorischen Fähigkeiten selbsttätig zu erproben und zu vertiefen. Das Bewegungsangebot setzt sich zusammen aus:

  • freies Gestalten von Bewegungsspielen,
  • offenes Bewegungsangebot und
  • angeleitete festgelegte Bewegungsstunden.

Dazu gehört der elementare Tanz: Während zunächst mit grundlegenden rhythmischen Bewegungs- erfahrungen gespielt wird, wachsen mit der Variationsbreite des Sich- Bewegen-Könnens die Möglichkeit zur Bewegungs- und Tanzgestaltung.

Rhythmik ist eine weitere Variation von Bewegungserziehung. In der Rhythmik sind Bewegung, Musik, Sprache und Rhythmus aufeinander bezogen. Spielerisch vermitteln wir über sinnliche Reize Eindrücke, die das Interesse der Kinder auf eine bestimmte Bewegungsaufgabe lenken.

Die räumliche und sachliche Ausstattung sowie das Außengelände orientieren sich an den Bedürfnissen der Kinder.

Gesundheitliche Bildung und Erziehung

Gesundheitsförderung zielt darauf ab, Kindern ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen.

Gesundheit ist mehr als nur das Freisein von Krankheiten. Zur Gesunderhaltung des Körpers lernen Kinder, wie wichtig unterschied- lichste Bewegung ist, um in körperlicher guter Verfassung zu sein. Sie erfahren, wie wertvoll eine ausgewogene gesunde Ernährung für das Wohlbefinden des Körpers ist.

Wir vermitteln den Kindern ein Grundverständnis für ihren Körper und einfache körperliche Zusammenhänge (z.B. Auge und Sehen) sowie Grundkenntnisse über Körperpflege und Hygiene.

Unsere Ziele und Inhalte lassen sich weitgehend in die alltäglichen Routinen und Abläufe bewusst und gezielt integrieren. Dazu gehört auch das richtige Verhlaten bei Gefahren im Alltag, z. B. bei Bränden und Unfällen, das wir mit den Kindern regelmäßig üben.

Medienbildung und –erziehung

Kinder kommen von klein auf mit Informations- und Kommunikations- technik (IuK) und mit Medien in Berührung, in ihren sozialen Lebens- räumen und in unterschiedlichen inhaltlichen und kommunikativen Kontexten. Sie haben zugleich großes Interesse daran.

IuK-Medien sind eine Bereicherung der Lernumgebung der Kinder, sie treiben ihre Entwicklung voran. Die Kinder kommen mehr ins Gespräch, ihre Lerngewinne sind hoch.

Die pädagogische Befassung mit Medien erstreckt sich prinzipiell auf alle Medien und hat entsprechend dem jeweiligen Entwicklungsstand unterschiedliche Schwerpunkte.

Wir unterstützen die Kinder bei der Entwicklung von Medienkompetenz; das bedeutet den bewussten, sachgerechten und verantwortlichen Umgang mit Medien.

Wir beziehen Medien und IuK-Geräte in die Spiel- und Lernumwelt der Kinder mit ein und integrieren sie insgesamt in die pädagogische Arbeit. Wir achten dabei auf den Alltagsbezug.

Sinneswahrnehmung, Bewegung, Spiel und sozialer Austausch sind zentrale Elemente auch in der medienpädagogischen Arbeit und werden berücksichtigt.

IuK-Geräte eignen sich als Lernmittel deswegen so gut, weil sie die Lernmotivation der Kinder positiv beeinflussen. Deshalb vermitteln wir ihnen einen kompetenten Umgang mit Medien, damit sie am kulturellen, sozialen und ökonomischen Leben der Gesellschaft teilhaben und es mitgestalten können.

Geschlechtsbewusste Erziehung

Jedes Kind entwickelt eine eigene Geschlechtsidentität, mit der es sich sicher und wohl fühlt.

Kinder orientieren sich bei dieser Entwicklungsaufgabe nicht nur an ihre eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten sondern auch an den Anforderungen ihrer Umwelt sowie an Vorbildern, aber auch Darstellungen in den Medien.

Unsere pädagogische Arbeit wird daher genutzt, situationsbezogen geschlechtstypisches Verhalten zu hinterfragen und alternative Verhaltensmuster in gleich- und gemischtgeschlechtlichen Gruppen spielerisch zu erproben. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden mit Wertschätzung behandelt.

Für Mädchen und Jungen werden gleicher Zugang zu und gleiche Teilhabe an allen Lerninhalten und Lernräumen sichergestellt. Sie erfahren eine zeitlich und qualitativ gleichwertige Zuwendung und Aufmerksamkeit der Erzieherinnen; sie werden sowohl als Mitglieder ihrer Geschlechter- gruppe als auch als Individuen gesehen.

Interkulturelle Erziehung

Die interkulturelle Erziehung ist eine grundlegende Kompetenz für das konstruktive und friedliche Miteinander von Individuen, Gruppen und Religionen mit unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Traditionen.

Die Entwicklung interkultureller Kompetenz betrifft Kinder und Erwachsene. Mehrsprachigkeit und Multikulturalität wird als etwas Selbstverständliches und als Chance gesehen.

Wir unterstützen die Kinder, die in unterschiedlich geprägten kulturellen Umwelten leben. Sie lernen mit Widersprüchen zu leben, mit verschie- denen Erwartungen und Normen konstruktiv und souverän umzugehen. Die Entwicklung von interkultureller Kompetenz ist ein fortlaufender Lernprozess. Kontakte zwischen den Kultur- und Sprachgruppen werden gefördert, Präsenz und Wertschätzung verschiedener Sprachen und Kulturen werden den Kindern als Selbstverständlichkeit vermittelt und ist zugleich Chance für vielfältige Erfahrungen. Die Kinder erfahren, dass Mehrsprachigkeit eine gängige Lebensform ist.

Das Konzept von Sprachförderung soll zeigen, dass spezifisch Kompetenzen von mehrsprachig aufwachsenden Kindern gefördert und als Chance für die ganze Kindergruppe genutzt werden. Das sprachlich- kulturelle Selbstbewusstsein und die Flexibilität werden gestärkt. Neugierde und Offenheit gegenüber fremden Sprachen und Lebens- formen sind wesentliche Merkmale von interkultureller Kompetenz. Die Kinder haben die Möglichkeit, eine unbeschwerte und ausprobierende Haltung zu anderen Sprachen einzuüben, eine Einstellung, die auch das Fremdsprachen erlernen erleichtert.

Ebenso entwickeln sie Bewusstsein für unterschiedliche Lebensformen und das selbstverständliche Zusammenleben verschiedener Kulturen. Wir vermitteln den Kindern, dass nicht alle deutschen oder ausländischen Kinder gleich sind, sondern dass es überall individuelle Unterschiede gibt.